Russland bündelt Werften in staatlicher Holding

Russland will seine Werften in einer staatlichen Holding bündeln und damit der schwächelnden Schiffbauindustrie auf die Beine helfen. Das Hauptproblem seien fehlende Technologie und zu geringe Kapazitäten für den zivilen Schiffbau, sagte der Erste Vizeregierungschef Sergej Iwanow am Freitag bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Moskau. In der neu zu gründenden Vereinigten Schiffbaugesellschaft sollten alle Staatsbetriebe sowie staatlichen Beteiligungen zusammengefasst werden.

Vorrangige Aufgabe sei die Konstruktion von Förderplattformen und Spezialschiffen zum Transport von Öl und Gas, sagte Iwanow nach Angaben der Agentur Interfax. Der frühere Verteidigungsminister betonte, im militärischen Bereich seien die Auftragsbücher der russischen Werften auf lange Zeit prall gefüllt. Nach Expertenangaben ist damit jedoch nur ein Drittel der russischen Werften ausgelastet. Der Bedarf an Wasserfahrzeugen im größten Flächenland der Erde ist riesig. Allein für die anstehende Förderung von Öl und Gas in den Küstengebieten der Barents- und der Karasee, bei Sachalin im Fernen Osten und am Kaspischen Meer braucht Russland nach Angaben der Bundesagentur für Außenwirtschaft mindestens 85 Spezialtanker und 140 Begleitschiffe.

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