Russland will Röhren für Ostsee-Pipeline liefern

Der russische Stahlriese SeverStal wird an einer Ausschreibung zur Lieferung von Großröhren für die geplante Ostsee-Gaspipeline teilnehmen. Als Bewerber um den 923 Millionen Euro schweren Auftrag trete das zu SeverStal gehörende Röhrenwerk Ischora auf. Das sagte eine Konzernsprecherin unter Berufung auf SeverStal-Chef Alexej Mordaschow.

Der russische Gasmonopolist Gazprom, Mehrheitseigner bei dem Ostsee-Pipeline-Betreiber Nord Stream, hatte neben SeverStal und dem russischen Metallurgie-Unternehmen OMK auch vier westliche Konzerne zum Bieten aufgefordert. Einziger westeuropäischer Bewerber ist Europipe, ein Joint Venture des deutschen Röhrenproduzenten Salzgitter und des weltweit größten Stahlkochers Arcelor Mittal. Dazu kommen die japanischen Konzerne Nippon Steel, Sumitomo Pipe & Tubes und JFE. Der Zuschlag für maximal drei Firmen soll den Angaben zufolge Ende März dieses Jahres erfolgen.

Nord Stream, dessen andere Aktionäre die E.ON Ruhrgas AG und die BASF-Tochter Wintershall mit je 24,5 Prozent der Anteile sind, will nach eigenen Angaben 4,6 Milliarden Euro in die Pipeline auf dem Grund der Ostsee investieren. Über die 1200 Kilometer lange Leitung sollen ab 2010 jährlich etwa 27,5 Milliarden Kubikmeter Gas von westsibirischen Feldern nach Deutschland fließen. Die Durchsatzkapazität der Leitung soll später durch den Bau eines zweiten Stranges auf 55 Milliarden Kubikmeter verdoppelt werden. Das Projekt stößt auf Kritik einiger Ostsee-Anrainer, vor allem Polens und Schwedens.

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