Schilf-Schiff droht das Aus

Das nachgebaute Steinzeit-Schilfboot «Abora III» des sächsischen Abenteurers Dominique Görlitz muss sich erneut auf widriges Wetter bei der Überquerung des Atlantiks einstellen. Das nach mehreren Stürmen nur provisorisch reparierte Boot segelte am Dienstag wieder mitten in einem Tiefdruckgebiet. «Wir hoffen, dass es kein Sturm wird», sagte der Sprecher des Projekts, Michael Grünert, der dpa. Das Boot sei nur noch für Windstärke vier ausgelegt. Zur Sicherheit der elfköpfigen Crew hatte Expeditionsleiter Görlitz vor knapp einer Woche ein Begleitboot angefordert, das am Dienstag die «Abora» erreichen sollte.

«Wir werden vom Wetter-Pech verfolgt, eventuell muss die Mannschaft den geordneten Rückzug antreten», sagte Grünert, der auf den Azoren auf die Mannschaft wartet und täglich mittels Satellitentelefon Kontakt hält. Görlitz und seine zehn Begleiter waren am 11. Juli in New York gestartet. Eine Flaute und Schäden am Boot brachten den Zeitplan durcheinander. So musste die Mannschaft einen Teil des Hecks entfernen, damit die «Abora III» segeltüchtig blieb. Am Dienstag war das Schiff 500 Seemeilen (etwa 900 Kilometer) vor den Azoren. «Wenn wir endlich vernünftigen Wind hätten, wäre diese Strecke in fünf Tagen zu schaffen», sagte Grünert. Bislang legte die «Abora III» 1500 Seemeilen zurück. Görlitz will mit dem Experiment beweisen, dass eine Atlantiküberquerung schon vor 14 000 Jahren möglich war. Die internationale Crew will mehr als 4000 Seemeilen bis nach Spanien schaffen.

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