Seegebiet vor Heiligendamm gesperrt

Ein rund 60 Quadrat-Seemeilen großes Gebiet vor der Ostseeküste Heiligendamms ist wegen des bevorstehenden Besuchs von US-Präsident George W. Bush bis Freitagmittag gesperrt worden. Obwohl der Besuch Bushs erst am Mittwochabend beginnt, trat die Sperrung bereits am Montagmittag in Kraft. «Wir möchten mit der langen Vorlaufzeit vermeiden, dass es in irgendeiner Form Stress gibt», sagte Polizeisprecher Ulf Erler.

Das Sperrgebiet beginne westlich von Diedrichshagen, ende rund acht Seemeilen weiter entlang der Küste östlich des Boothafens von Kühlungsborn und reiche acht Seemeilen ins offene Meer hinaus. Von Mittwochnachmittag bis Freitagmittag, wenige Stunden nach der geplanten Abreise des US-Präsidenten, werde auch der Hafen Kühlungsborn gesperrt. «Es gibt für niemanden eine Ausnahme», sagte Erler.

Im Sperrgebiet sei jeglicher Schiffsverkehr verboten. Dies gelte auch für Fischer, die bereits seit zwei Wochen informiert seien. Das gesamte Gebiet werde mit Radar überwacht. «Wenn doch jemand in das Sperrgebiet eindringt, werden wir ihn über Funk ansprechen. Falls keine Reaktion erfolgt, werden wir das Boot aufbringen», betonte Erler.

Die Wasserschutzpolizei werde allerdings dafür sorgen, bereits im Vorfeld Konfrontationen zu vermeiden. «Auch Annäherungen ans Sperrgebiet werden beobachtet.» Erler bezweifelte aber, dass viele Schiffe überhaupt in der Nähe des Gebiets unterwegs sein werden. Alle Häfen und Ämter in der weiten Umgebung seien informiert und würden diese Informationen weitergeben. Darüber hinaus würden entsprechende Informationen per Internet verteilt.

Es sei der erste Einsatz vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns in dieser Größenordnung. Insgesamt würden elf Küstenstreifenboote, darunter auch Schnellboote, 15 Streifenboote und 28 Schlauchboote im Sperrgebiet unterwegs sein. Die Polizisten kämen aus den deutschen Küstenländern, zusätzlich seien Wasserschutzpolizisten aus Hessen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin im Einsatz. «Die knapp 300 Wasserschutzpolizisten Mecklenburg-Vorpommerns könnten diesen Einsatz nicht alleine bewältigen», sagte Erler.

Mehr: In der Tagesausgabe des THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung.

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