Segel soll Treibstoffkosten bei Frachtern senken

Das Hamburger Unternehmen SkySails hat sein neues Zugdrachen-System für Schiffe am Mittwoch erstmals öffentlich vorgeführt. Frachtschiffe, Fischtrawler und Megayachten könnten mit der neuen Technologie die Treibstoffkosten im Jahresdurchschnitt zwischen 10 und 35 Prozent senken, sagte Geschäftsführer Stephan Wrage in Kiel. Bei optimalen Windbedingungen könne der Treibstoffverbrauch zeitweise um bis zu 50 Prozent reduziert werden.

Der 80 Quadratmeter große Zugdrachen ist ein Gleitschirm, der sich vor dem Schiff in den Wind spannt und so zusätzlichen Vortrieb bringt. Das «Himmelssegel» hängt an einer einzigen extrem reißfesten Leine und wird durch eine Steuergondel in die jeweils optimale Position gebracht. Mehr als 100 Meter steigt der Zugdrachen in die Höhe. Zwischen 100 und 300 Metern sei die Windausbeute zwei bis drei Mal so hoch wie bei einem normalen Segel, hieß es.

Dass noch vor Abschluss der Entwicklungsarbeiten das erste SkySails-System verkauft wurde, zeige die Notwendigkeit, Alternativen zum Öl zu erschließen, betonte Wrage. Nach Unternehmensangaben haben zwei Reedereien das System gekauft. Es soll von 2007 an eingesetzt werden. Inzwischen sei zudem das erste SkySails-System für eine Superyacht an eine französische Werft verkauft worden. Im Jahr 2008 sind die ersten SkySails-Systeme serienmäßig lieferbar.

Das umweltfreundliche Antriebssystem zog bei Tests ein 800 Tonnen schweres Versuchsschiff durch die Ostsee und erreichte nach Unternehmensangaben bei geringen Windstärken und ohne zusätzlichen Maschinenantrieb Geschwindigkeiten bis zu fünf Knoten. «Damit haben wir sogar einige unserer ehrgeizigen Ziele übertroffen und die Marktfähigkeit des SkySails-Systems endgültig bewiesen», sagte Wrage.

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