Senator fordert Erhalt der Tonnagesteuer

Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Jörg Kastendiek (CDU) hat den Erhalt der niedrigen Tonnagesteuer für deutsche Reedereien gefordert. Die Vorschläge des Bundesrechnungshofs für eine Einschränkung der Tonnagebesteuerung würden den Schifffahrtstandort Deutschland und damit deutsche Arbeitsplätze gefährden, erklärte Kastendiek am Mittwoch in Bremen. «Die Einführung der Tonnagesteuer hat seit 2003 mehr als 1000 hoch qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze auf deutschen Schiffen geschaffen», sagte der Senator.

Der Bundesrechnungshof prüft nach Angaben eines Sprechers die derzeitige Steuerpraxis. Bislang gebe es nur einen Entwurf für mögliche Änderungen, der zur Kommentierung an verschiedene Stellen verschickt worden sei. Ein endgültiges Ergebnis liege jedoch noch nicht vor, sagte der Sprecher.

Deutsche Reedereien können seit 1999 ihre internationalen Handelsschiffe wesentlich niedriger versteuern. Voraussetzung hierfür ist unter anderem, dass die Schiffsführung mit deutschem Personal besetzt ist und die Unternehmensgeschäftsleitung sowie die Bereederung von deutschem Hoheitsgebiet aus erfolgt. Durch die Regelungen wurden nach Angaben von Kastendiek der Rückgang des deutschen nautischen Personals gestoppt und neue Beschäftigungschancen geschaffen. Insgesamt seien durch die Tonnagesteuer 200 Schiffe nach Deutschland zurückgeflaggt worden.

Seit 2003 sei die Zahl des Schiffspersonals mit deutscher Staatsangehörigkeit von 5800 auf 6900 gestiegen. Inzwischen gebe es einen regelrechten Engpass bei deutschem nautischem Personal. Die rund 390 deutschen Reedereien kontrollieren derzeit etwa 2800 Handelsschiffe. Deutschland belegt damit im internationalen Vergleich der gemanagten Schiffe den dritten Platz.

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