"Shearwater" funkt SOS - Havarist zerschlagen

Vor dem südafrikanischen Naturparadies St. Lucia ist nur knapp eine Schiffskatastrophe vermieden worden. Der auf den Seychellen registrierte Frachter «Shearwater» hatte in schwerer See mit Wellen bis zu neun Metern nach Wassereinbruch SOS gefunkt. Die südafrikanischen Behörden hatten ein Rettungsboot und Helikopter zur Hilfe geschickt. Der Kapitän hatte jedoch das Wasser soweit aus dem Rumpf pumpen können, dass er seine Fahrt langsam fortsetzen konnte.

Das mit einer Ladung Soda-Asche aus Mombasa (Kenia) kommende Schiff traf nach Behördenangaben am Sonntag im Bestimmungshafen Durban ein. Vor zwei Jahren hatte am gleichen Ort der italienische Frachter «Jolly Rubino» nach einem Brand aufgegeben werden müssen. Seine Havarie hatte damals dazu geführt, dass die Mündung des ökologisch wertvollen St. Lucia-Feuchtgebietes aus Angst vor einer Ölpest mit Sand gesperrt worden war. Die Maßnahme konnte bisher nicht rückgängig gemacht werden, da der Süßwasserspiegel im Feuchtgebiet dramatisch unter Meeresniveau gesunken war. Das Naturparadies St. Lucia steht auf der Liste des Weltnaturerbes der Vereinten Nationen.

Der schwere Seegang hatte am Wochenende nahe dem Küstenort East London alle Hoffnungen zunichte gemacht, einen am 26. Juni nach Antriebsverlust dort gestrandeten Havaristen noch retten zu können.

Die 16 800 Tonnen schwere «Safmarine Agulhas» zerbrach unter der Wucht der Wellen. Die Hafenbehörde veröffentlichte eine Warnung an alle Schiffe, da sich noch etwa 80 Container in den gefluteten Decks des Havaristen befanden. Ein Ölpest-Risiko besteht jedoch nicht, da zuvor 750 Tonnen Treibstoff gemeinsam mit 500 Containern bereits aus dem gestrandeten Schiff geborgen worden waren. Nur ein Jahr zuvor war an gleicher Stelle der Frachter «Kiperousa» gestrandet.

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