Spanische Marine sucht weiteres Flüchtlingsschiff
Nach der Landung eines Kutters mit asiatischen Immigranten auf Teneriffa sucht die spanische Marine im Seegebiet der Kanaren nach einem weiteren Flüchtlingsschiff. Die Militärs erhielten den Befehl zu verhindern, dass dieses Schiff einen Hafen der Inselgruppe im Atlantik anläuft.
An Bord sollen sich Hunderte von illegalen Zuwanderern aus Asien befinden, berichtete die Zeitung «El País» am Sonntag unter Berufung auf Informationen der spanischen Behörden. Am Freitag war auf Teneriffa ein Kutter mit rund 160 asiatischen Flüchtlingen an Bord auf Teneriffa gelandet.
Der Kapitän und vier weitere Besatzungsmitglieder des Schiffes wurden festgenommen. Ihnen wurde Menschenhandel zur Last gelegt. Die aus Afrika stammende Besatzungsmitglieder hatten sich zunächst ebenfalls als Flüchtlinge ausgegeben.
Die überwiegend aus Pakistan stammenden Flüchtlinge durften den maroden Fischkutter verlassen. Sie wurden in einer Lagerhalle des Hafens von Santa Cruz untergebracht. Ein Krisenstab der spanischen Regierung führte Verhandlungen mit den Heimatländern der Zuwanderer.
Madrid wollte erreichen, dass die auf Teneriffa gelandeten Immigranten so schnell wie möglich abgeschoben werden. Damit will Spanien dem Eindruck entgegentreten, dass Zuwanderer aus Asien über die Kanaren auf das Gebiet der Europäische Union gelangen können. Bisher waren fast ausschließlich Flüchtlinge aus Afrika auf die Inselgruppe gelangt.
Die spanische Küstenwache fing in der Nacht zum Samstag vor der Küste Teneriffas ein Boot mit 56 afrikanischen Flüchtlingen ab. Einer der Insassen war auf der Überfahrt vermutlich an Erschöpfung gestorben.