Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Kutterunglück

Der seit vergangenem Mittwoch in der Nordsee mit vier Fischern verschollene Kutter «Hohe Weg» aus Brake (Kreis Wesermarsch) beschäftigt jetzt auch die Staatsanwaltschaft Oldenburg. Es gebe keine Beschuldigten, aber Vorermittlungen «zur Analyse der allgemeinen Lage», sagte ein Behördensprecher am Dienstag. Dafür könnten Spezialisten wie Lotsen befragt oder Wetterberichte für die Zeit des Unglücks ausgewertet werden. Außerdem werde in Befragungen geprüft, ob und wer das Auslaufen des Kutters angeordnet habe.

Zwei der vermissten Fischer stammten aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Frau eines der beiden Seeleute aus Sassnitz hatte schwere Vorwürfe erhoben, weil das Schiff trotz stürmischer See ausgelaufen war. Ihr 38 Jahre alter Mann habe noch vor dem Unglück am Mittwoch mit ihr telefoniert und über den Sturm geklagt. Zur Unglückszeit hätten akzeptable Wetterbedingungen für das hochseetaugliche 23- Meter-Schiff geherrscht, hieß es in Schifffahrtskreisen.

Unterdessen lief auch am Dienstag die Suche nach Schiff und Besatzung weiter. Neben den beiden Fischer von Rügen werden der Kapitän aus Brake und ein Besatzungsmitglied aus dem Wangerland (Kreis Friesland) vermisst. An der neuen Suche war wieder das Wracksuchschiff «Atair» des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) beteiligt. Es tastet mit speziellen Ortungsgeräten den Meeresboden ab. Wegen hoher Wellen waren die Geräte in den vergangenen Tagen jedoch kaum einzusetzen. Neben einem Polizeiboot waren außerdem Patrouillen auf den Deichen im Einsatz.

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