Stocznia Szczecinska wird verstaatlicht

Die Stocznia Szczecinska S.A., die bekanntlich seit einem halben Jahr mit Liquiditätsproblemen kämpft und daraufhin am 4. März dieses Jahres ihre Schiffsneubauaktivitäten nahezu vollständig einstellen musste, wird wieder verstaatlicht. Diese Entscheidung hat die Regierung in Warschau am Montag getroffen, nachdem es der Stocznia Szczecinska Porta Holding S.A. als Eigentümerin der Werft trotz wochenlanger Bemühungen nicht gelungen war, in Gesprächen mit dem Bankenkonsortium und den Gläubigern die gravierenden Finanzprobleme in den Griff zu bekommen. Nun haben sich die Anteilseigner, dies sind in erster Linie die ehemaligen Vorstandsmitglieder, unter dem öffentlichen Druck der protestierenden rd. 5000 Werftarbeiter, die seit Ende Februar auf Lohnzahlungen warten, bereit erklärt, ihre Aktien zum symbolischen Preis von einem Zloty an den Staat zu verkaufen und mit sofortiger Wirkung auf ihre Ämter zu verzichten. Der Aufsichtsrat soll kurzfristig neu gewählt werden. Der Vorstand der Porta Holding setzt sich seit dem 20. Mai wie folgt neu zusammen: Andrzej Stachura (Präsident), Jerzy Góra, Zbigniew Stypa, Andrzej Zarnoch. Die Regierung hat jetzt auch die zügige Auszahlung von 8,5 Mio. Zloty als ersten Teilbetrag der ausstehenden Löhne in die Wege geleitet. Die vollständige Wiederaufnahme der Schiffbauaktivitäten bei der Stocznia Szczecinska wurde für den 3. Juni angekündigt.

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