Tamilen-Rebellen bei Seegefecht getötet

Beim schwersten Seegefecht vor der Küste Sri Lankas seit zwei Monaten sind nach Militärangaben in Colombo mindestens 70 Tamilen-Rebellen getötet und 30 weitere verletzt worden. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, die Marine habe bei dem fünfstündigen Gefecht in der Nacht zu Montag elf Rebellenboote versenkt, die Besatzungen der übrigen 14 Boote hätten die Flucht ergriffen. Die Rebellenorganisation Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) äußerte sich zunächst nicht zu den Kämpfen.

Der Ministeriumssprecher sagte, die Streitkräfte hätten am Sonntagabend vor Mullaitivu - rund 360 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Colombo - 25 Tamilenschiffe entdeckt. Die Marine sei davon ausgegangen, dass die Boote Waffen und Munition für die Rebellen weiter im Süden der Küste transportierten. Der dritthöchste Anführer der Sea Tigers, der marineähnlichen Einheit der LTTE, sei bei dem anschließenden Gefecht vermutlich getötet oder verletzt, sein Boot schwer beschädigt worden. Bei den Kämpfen seien fünf Soldaten Sri Lankas verletzt und ein Boot der Kriegsmarine leicht beschädigt worden.

Ein Marinesprecher sagte, dass die Rebellen trotz verstärkter Patrouillenfahrten der Marine versuchten, Waffen zu transportieren, sei ein Zeichen für deren Verzweiflung. Erst in der vergangenen Woche hatten die Streitkräfte ein Boot der Rebellen, das die Marine für einen Waffentransporter hielt, vor der Ostküste der Insel versenkt.

Zwischen der LTTE und den Streitkräften Sri Lankas gibt es seit Ende Juli schwere Kämpfe, bei denen nach Regierungsangaben bislang mehr als 200 Soldaten und 800 Rebellen starben. Ein Anfang 2002 geschlossener Waffenstillstand ist offiziell von keiner der beiden Konfliktparteien aufgekündigt worden, besteht de facto aber nur noch auf dem Papier. Die Zahl der Toten bei dem seit 1983 ausgefochtenen Bürgerkrieg wird auf mehr als 70 000 geschätzt.

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