Technische Probleme bei "Gorch Fock"-Start

Deutschlands berühmtestes Segelschiff «Gorch Fock» hat wegen einer technischen Panne erst mit Verzögerung seine Fahrt in die Karibik begonnen. Zur tränenreichen Verabschiedung der Kadetten bei strahlenden Sonnenschein waren am Montag hunderte Menschen in den Kieler Heimathafen des Dreimasters gekommen. Eine Musikkapelle spielte traditionsgemäß «Muss I denn zum Städtele hinaus», bevor die Bark mit gesetzten Segeln auslief und zunächst Kurs auf Portugal nahm. Erst in neun Monaten wird das Segel-Schulschiff der Deutschen Marine nach Deutschland zurückerwartet.

Kurz nach dem Start der Ausbildungsreise für rund 100 Marine- Kadetten war es zu technischen Problemen gekommen, so dass die «Gorch Fock» in der Kieler Bucht vor Anker ging. «Wir hatten Antriebsprobleme», sagte Marinesprecher Udo Sparwel. Diese seien aber vor Ort geregelt worden und die Fahrt hätte nach etwa zwei Stunden fortgesetzt werden können. «Vor einer so großen Reise ist es wichtig, lieber alles doppelt zu checken», sagte Sparwel.

Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Norbert Schatz nimmt die Bark zunächst Kurs auf die portugiesische Hafenstadt Porto. Weitere Stationen sind die Azoren, die Karibik-Insel Martinique sowie Häfen in Kanada und den USA, darunter New York. In Nordamerika nimmt die «Gorch Fock» auch an großen Regatten teil. Das Segelschulschiff wird neun Monate lang unterwegs sein und erst Ende des Jahres wieder in Kiel festmachen.

«Bis wir unseren Sohn wiedersehen, wird es Weihnachten», sagte eine Frau unter Tränen bei der Verabschiedung des Schiffes. Als Mitglied der Stammmannschaft wird ihr 21 Jahre alter Sohn Christian erst am 21. Dezember wieder in den Heimathafen zurückkehren. Der gleichaltrige Kadett Matthias wird dagegen fünf Monate auf der «Gorch Fock» ausgebildet. «Er geht voraussichtlich im September in Kanada von Bord», sagte ein Freund, der eigens aus dem hessischen Fulda angereist war, um den Marineschüler zu verabschieden. Zu den mehr als 200 Crewmitgliedern inklusive Stammbesatzung zählen nach Angaben der Marine auch sechs Frauen.

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