Tonga: Internationales Schifffahrtsregister wird geschlossen

Das Deutschland u.a. durch Kontakte mit der Hamburg Süd sowie Schiffslieferungen der Sietas-Werft und dem Besuch des regierenden Königs Taufa’ahau Tupou IV freundschaftlich verbundene südpazifische Königreich Tonga schließt sein von griechischen Managern von Piräus aus verwaltetes internationales Schiffsregister, da die Flagge des Landes nach wiederholtem Missbrauch durch Waffen- und Menschenschmuggler in Mißkredit zu geraten droht. Tonga hatte sein Schiffahrtsregister erst im Dezember 2000 für ausländische Reeder geöffnet. Betroffen von der von der Schließung, die von der seit langem gegen Gefälligkeitsflaggen kämpfenden ITF begrüßt wird, sind die ausländischen Eigner von rd. 200 Schiffen, die jetzt unter eine andere Flagge wechseln müssen. Für den ersten Zwischenfall eines Schiffes unter Tonga-Flagge in diesem Jahr sorgte der Stückgutfrachter "Karine A", der von der israelischen Marine bei einer Kontrolle im Roten Meer beschlagnahmt wurde, nachdem an Bord rd. 50 t schwere Waffen gefunden wurden. Anfang März wurde von den italienischen Behörden die Crew eines Schiffes unter Tonga-Flagge festgenommen, das mit 126 Flüchtlingen an Bord nach Sizilien gekommen war. Noch im selben Monat deckte die italienische Marine einen weiteren Fall von Menschenschmuggel auf, als sie die "Monica" abfing, die 928 kurdische Flüchtlinge aus Irak an Bord hatte.

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