Torghatten nimmt autonome E-Fähre in Stockholm in Betrieb

Die autonome E-Fähre wird von vier Elektromotoren mit jeweils 10 kW Leistung betrieben (Foto: Brødrene Aa AS)

Die norwegische Reederei Torghatten hat im schwedischen Stockholm eine autonome E-Fähre in Betrieb genommen. Das Schiff mit dem Namen „Estelle“ ist dem Unternehmen zufolge weltweit die erste autonome elektrische Fähre, die im öffentlichen Dienst fährt. Der 12 m lange und 5 m breite E-Katamaran wurde von der Werft Brødrene Aa AS aus Glasfaserverbundwerkstoff hergestellt. Angetrieben wird die 15 t schwere „Estelle“ von vier Elektromotoren mit jeweils 10 kW Leistung. Die Kapazität der 188-kWh-Batterie soll für 15 Stunden Fahrbetrieb reichen. Die Antriebstechnik hat das norwegische Start-up Zeabuz geliefert. Um eine sichere autonome Fahrt zu gewährleisten, ist die „Estelle“ mit Radar, Lidar, GPS, Infrarotsensoren und Videokameras ausgestattet. Die damit gewonnenen Daten werden zehnmal pro Sekunde aktualisiert, sodass die Technik neue Situationen wie kreuzende Boote und dergleichen in weniger als einer Sekunde erkennt und bei Bedarf entsprechende Kurskorrekturen vornehmen kann. Aktuell wird die Technik an Bord noch von einem Kapitän überwacht. Langfristig soll diese jedoch von einem Kontrollraum an Land erfolgen.

Nach Angaben von Stein Andre Herigstad-Olsen, CEO von Torghatten, ist die „Estelle“ ein nachhaltiger und grüner Pionier, der eine Lösung für Verkehrsstaus biete und zu alternativen Verkehrsmitteln inspiriere. Mit ihren elektrischen, selbstfahrenden Fähigkeiten und seiner fortschrittlichen digitalen Sicherheit sei die „Estelle“ zudem wegweisend für zukünftige Fortschritte in der Branche.

Der autonome Neubau verkehrt auf einer rund 900 m langen Strecke zwischen dem Norr Mälarstrand auf Kungsholmen über die Bucht Riddarfjärden zum Söder Mälarstrand auf Södermalm und bietet dabei Platz für insgesamt 25 Personen und Fahrräder. Die Inbetriebnahme des autonomen E-Katamarans ist ein weiterer Schritt Stockholms, den Seeverkehr in der Hauptstadt bis 2030 emissionsfrei zu gestalten.

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