Umfrage: Rückgang bei Schiffsbeteiligungen

Das Neuemissionsgeschäft bei Schiffsbeteiligungen ist in den ersten vier Monaten dieses Jahres im Vergleich zu 2005 deutlich geringer ausgefallen. Doch in bereits „in Kürze“ werde der Markt wieder seinen „gewohnten Aufwärtstrend“ einschlagen. Das ist das Ergebnis einer am Montag in Hamburg vorgelegten Umfrage der Krüger-Gruppe.

„Jetzt wirkt sich die hohe Zeichnungsintensität mit den Rekordergebnissen in 2004 und 2005 aus“, sagte Tinus Brehm, Geschäftsführer des Unternehmens für die Vermittlung von Schiffsbeteiligungen. Derzeit würden eine Reihe von Einzahlungsraten bedient, zu denen sich die Anleger in letzten beiden Jahren verpflichtet hätten. An der Untersuchung zur Situation der Branche hatten sich den Angaben zufolge mehr als die Hälfte der 49 deutschen Emissionshäuser beteiligt.

Knapp die Hälfte der befragten Häuser geht davon aus, dass erneut ein ähnlich hohes Emissionsvolumen platziert wird wie 2005, etwa 20 Prozent glauben sogar an eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Triebfedern des Marktes seien ein reiches Angebot an guten bis sehr guten Fonds und schon in wenigen Monaten wieder gute Nachrichten vom internationalen Schifffahrtsmarkt. Nach den deutlichen Schwankungen der Frachtraten vor allem im Bereich der Containerschiffe wird wieder mit anziehenden Raten gerechnet. So ist die Mehrheit der Befragten nahezu sicher, dass die von den deutschen Großreedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd angekündigten Frachtratenerhöhungen greifen werden.

„Dies wird auch positiv auf die Charterratenentwicklung wirken“, so Brehm, die nach einhelliger Meinung aller Umfrage-Teilnehmer bei weitem das tiefe Niveau von 2002 nicht erreicht habe. „Positiv auf die Lage der internationalen Seeschifffahrt wirkt auch das sehr starke Wachstum der Weltwirtschaft, das in diesem Jahr immerhin auf knapp fünf Prozent geschätzt wird“, erklärte der Schiffahrtsexperte. Dadurch dürfte die umfangreiche Neubautonnage, die in diesem Jahr auf den Markt kommt, absorbiert werden.

Darüber hinaus werde die weiter bestehende Tonnagesteuer die Kapitalanleger zu Neuinvestitionen veranlassen. Das gute Angebot an Neuemissionen habe sich in diesem Jahr – bezogen auf die Schiffskategorien – deutlich verbreitert. Etwa 90 Prozent der befragten Emissionshäuser erwartet einen höheren Anteil bei Produktentankern und Bulkcarriern. „Bei Spezialschiffen besteht ein enormer Nachholbedarf. Ein großer Teil der Flotte – insbesondere bei Mehrzweckfrachtern – ist überaltert“, betonte Brehm.

Die Krüger-Gruppe wurde vor 30 Jahren gegründet. Das Unternehmen vertreibt geschlossene Kapitalanlagen, darunter vor allem Schiffsbeteiligungen sowie Beteiligungen an Immobilien im Ausland. Für 2006 erwartet die Gesellschaft im Vergleich zum Vorjahr mit 2,3 Milliarden Euro eine geringere Eigenkapital-Platzierung im Vorjahr (knapp drei Milliarden Euro).

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