Unterlegener Bieter für JadeWeserPorts beschwert sich

Die Bauvergabe für den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven soll juristisch unter die Lupe genommen werden. Das unterlegene Konsortium habe am Mittwoch bei der Vergabekammer in Lüneburg ein Nachprüfungsverfahren beantragt, teilte die Papenburger Baufirma Bunte mit. «Mit dieser Vergabeüberprüfung soll die aus unserer Sicht fehlerhafte Vergabeentscheidung überprüft und letztendlich das Vorhaben revidiert werden, den Auftrag an eine Bietergemeinsacht um die HOCHTIEF AG zu erteilen», sagte Bunte-Geschäftsführer Manfred Wendt.

Die JadeWeserPort-Entwicklungsgesellschaft hatte Ende April den 480-Millionen-Euro-Auftrag an das Konsortium um HOCHTIEF (Essen) vergeben. Die Bunte-Gruppe war nicht zum Zuge gekommen, obwohl sie ein um etwa 50 Millionen Euro günstigeres Angebot vorgelegt hatte. «Unsere Bietergemeinschaft hat ein wertbares, innovatives und kostenmäßig überzeugendes Angebot unterbreitet», sagte Wendt. Bei ordnungsgemäßer und diskriminierungsfreier Wertung hätte der Auftrag an das Bunte-Konsortium gehen müssen. Das wesentlich teurere Angebot von HOCHTIEF hätte nicht nur wegen des Preises, sondern auch wegen Unvollständigkeit ausgeschlossen werden müssen.

Der JadeWeserPort soll 2010 in Betrieb gehen. Baubeginn für das Milliarden-Projekt ist für den Herbst 2007 geplant. Der Tiefwasserhafen ist ein Gemeinschaftsprojekt der Länder Niedersachsen und Bremen. Von den Infrastrukturkosten in Höhe von rund 600 Millionen Euro übernimmt Niedersachsen den Löwenanteil, Bremen steuert etwa 90 Millionen Euro bei.

Teilen
Drucken
Nach oben