US-Botschafter bei Eurogate

Termine im Halbstundentakt für den amerikanischen Botschafter William Timken (68): Der höchste US-Diplomat in Deutschland absolvierte am Donnerstag in Bremen ein Besuchsprogramm im Minutentakt. Eintrag ins Goldene Buch, Gespräche mit der Wissenschaft, Besichtigung der Altstadt. Am Nachmittag und Abend war Timken in Bremerhaven zu Gast im Auswandererhaus, bei Eurogate und der Lloyd Werft. Wie ein roter Faden zogen sich bei den Programmpunkten auch die Hinweise auf die Spuren seiner Ahnen. 1838 wanderte der Urgroßvater Timkens von der Seestadt in die USA aus.

Zu den Höhepunkten seines umfassenden Programms zählten auch Feierlichkeiten zum 60. Jubiläum des Care-Pakets. «Ich stand auf der anderen Seite der Pakete. Ich habe mein Taschengeld gesammelt, um welche kaufen zu können», sagte Timken. Zwischen 1946 und 1949 seien mehr als fünf Millionen dieser Pakete nach Deutschland geschickt worden. «Es begann ein beispieloser historischer Prozess, als am 15. Juli 1946 das erste Care-Paket aus den USA in den bremischen Häfen deutschen Boden erreichte», sagte Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen. An diesem Julitag brachte der US-Frachter «American Ranger» die ersten 35 000 Pakete nach Kriegsende nach Deutschland.

Mit einer Motorradeskorte, schwarzen Limousinen und einem Gläschen zur Begrüßung begann der Terminmarathon des US-Diplomaten in der Hansestadt. Beim Eintrag ins Goldene Buch kam denn auch gleich der erste Hinweis auf seine deutschen Wurzeln. «Wir sind sehr gerne in der Stadt. Meine Familie lebte früher in Tarmstedt.» Dort wird der reiche Stahlunternehmer, der Präsident Bush mit großzügigen Spenden im Wahlkampf unterstützte, heute vom Bürgermeister und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) erwartet. Timken ist seit 2005 Botschafter in Deutschland, hat sechs Kinder und sieben Enkel.

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