Verzögerung der Ostsee-Gaspipeline droht

Der Bau der Ostsee-Pipeline könnte sich einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» zufolge verzögern. Weder beim Hamburger Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie noch beim Bergamt in Stralsund seien bislang Anträge für ein Raumordnungsverfahren eingereicht worden, berichtet das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe. Die Betreiber wollten zunächst ein internationales Notifizierungsverfahren der Ostseeanrainer-Staaten abschließen und Bedenken von Umweltverbänden ausräumen.

Über die 1200 Kilometer lange Ostsee-Pipeline sollen von 2010 an jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas aus dem russischen Feld Juschno-Ruskoje nach Mecklenburg-Vorpommern fließen. In Greifswald soll ein Gaskraftwerk gebaut werden, das Teile des Gasimports nutzt. Kritiker befürchten Gefahren für die Umwelt.

Der staatlich gelenkte russische Gaskonzern Gasprom hält bei dem von Experten auf bis zu sechs Milliarden Euro geschätzten Projekt mit 51 Prozent die Mehrheit. Daneben sind mit jeweils 24,5 Prozent die E.ON-Tochter Ruhrgas und und die BASF-Tochter Wintershall (Wingas) beteiligt.

Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) steht wegen seines Engagements als Aufsichtsrats-Vorsitzender der Pipeline- Betreiberfirma in der Kritik. Als Regierungschef hatte er sich intensiv für das Projekt eingesetzt. Laut «Spiegel» habe er versichert, «dass alle ökologischen Bedenken ernst genommen» werden.

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