Vorbild Unterelbe für Europa

Die Unterelbe soll mit ihrer Doppelfunktion als Schifffahrtsweg und Naturraum Vorbild in Europa werden. Mit einem internationalen Symposium am kommenden Montag und Dienstag (6./7.11.) will die Hamburger Hafenverwaltung Port Authority (HPA) einen Diskussionsprozess beginnen, um die verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Ziel sei ein Flussmanagement, mit dem die regelmäßig notwendigen Ausbaggerungen im Hafen und in der Fahrrinne verringert und gleichzeitig ökologisch wertvolle Gebiete geschaffen oder erhalten werden können, sagte HPA-Strombauexperte Heinz Glindemann am Donnerstag. «Wir wollen eine Vorbildrolle in Europa erreichen.»

Anfang des Jahres hatte die HPA die Idee entwickelt, den Gezeitenstrom der Elbe mit Hilfe künstlicher Sandinseln im Mündungsgebiet zu zähmen. Wegen des sehr schnell fließenden Flutstroms gelangen viele Sedimente flussaufwärts bis in den Hamburger Hafen und müssen dort regelmäßig ausgebaggert werden. Um diese teuren und immer wiederkehrenden Arbeiten zu vermindern, sollten nach Glindemanns Überlegungen auch neue Überflutungsbereiche geschaffen werden, die zu einer Dämpfung der Flutwelle beitragen. Das könnte auch die seit Jahren voranschreitende Verschlickung des ökologisch wertvollen Mühlenberger Lochs stoppen. «Es geht bei dem Symposium nicht um ein konkretes Projekt, es geht um die Leitlinie, die Zukunft der Elbe», betonte Glindemann. Flussbauexperten aus Ländern mit ähnlichen Problemen, wie die Niederlande oder Frankreich, sollen ihre Erfahrungen vortragen.

Vertreter von Umweltverbänden können ihre Vorstellungen von der Zukunft der Unterelbe einbringen. Außerdem werden Teilnehmer aus Hamburg und Schleswig-Holstein erwartet. Die zuständigen Bundesbehörden sind nach Glindemanns Angaben ebenso vertreten wie die EU-Verwaltung. «Wir wollen die Leute, auf die es ankommt, zusammenbringen, um alle Aspekte diskutieren zu können.»

Weitere Informationen unter www.hamburg-port-authority.de

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