Wasserstoff-Studie vorgestellt

Das Deutsche Maritime Zentrum hat kürzlich die Analyse „Die Rolle der maritimen Wirtschaft bei der Etablierung einer deutschen Wasserstoffwirtschaft“ vorgestellt. In der vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) erarbeiteten Studie werden die Bedarfe an Wasserstoff und Power-to-X-(PtX)-Energieträgern der maritimen Branche in Deutschland bis zum Jahr 2050 taxiert. In der Studie werden u.a. verschiedene internationale Wasserstoffstrategien, die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und die Strategien der norddeutschen Bundesländer sowie der Europäischen Union analysiert. Es werden Rahmenbedingungen und Entwicklungsstände von Wasserstoff- und PtX-Technologien betrachtet und in verschiedenen Szenarien Bedarfe, Kapazitäten und Kennzahlen zur Nutzung der Produkte mit ihren Prozessketten ganzheitlich dargestellt und in ihren Wirkungsgraden bewertet.  Die maritime Branche wird dabei sowohl als Verbraucher als auch hinsichtlich der Logistik eingehend betrachtet.

Unter anderem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass für Deutschland zukünftig und auch bei einer deutlichen Ausweitung regenerativer Stromerzeugung ein erheblicher Importbedarf für Wasserstoff oder PtX-Energieträger besteht. Dieser kann aus Drittländern gedeckt werden. Der Transport per Schiff wird dabei eine entscheidende Rolle einnehmen.

Beim Import synthetischer Varianten etablierter fossiler Energieträger, wie synthetischem Rohöl oder synthetischem Erdgas, sind der Umschlag und die Lagerung in den Häfen sowie die Verteilung im Hinterlandverkehr vergleichsweise einfach zu realisieren, so die Studie. Andere Wasserstoff- und PtX-Transporte sind zwar grundsätzlich ebenfalls möglich, bedürfen aber größerer Neu- oder Umbaumaßnahmen der Infrastruktur sowie der Anpassung und Erweiterung von Regelwerken.

„Für eine Erreichung der Klimaziele wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Die Studie zeigt, dass es noch einiges zu tun gibt, um eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu etablieren“, sagt die Projektleiterin Katja Leuteritz, Referentin Häfen und Infrastruktur im Deutschen Maritimen Zentrum. „Sie zeigt aber auch, welche Chancen Wasserstoff und seine Nebenprodukte für die maritime Wirtschaft bieten.“

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