Weiter Ärger um "Norway"-Verschrottung

Das angeblich mit Asbest verseuchte ehemalige Kreuzfahrtschiff "Norway" darf vorerst nicht in Indien verschrottet werden. Die Umweltbehörde des westindischen Bundesstaats Gujarats beschloss nach indischen Medienberichten vom Montag, der «Norway» die Einfahrt in indische Hoheitsgewässer zu verweigern. Die Anweisung gelte, bis ein vom indischen Verfassungsgericht eingesetztes Expertengremium endgültig über den Fall entscheide. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind in dem Schiff, das auch «Blue Lady» genannt wurde und das 1960 in Frankreich vom Stapel lief, 900 Tonnen Krebs erregendes Asbest verbaut.

Die «Norway» sollte wie auch der ausgemusterte französische Flugzeugträger «Clemenceau» auf dem berüchtigten indischen Schiffsfriedhof Alang abgewrackt werden. Nach Protesten von Umweltgruppen hatte der französische Präsident Jacques Chirac die «Clemenceau» Mitte Februar zurückbeordert, als diese schon auf dem Weg nach Indien war. Französischen Regierungsangaben zufolge hatte das Schiff 45 Tonnen Asbest an Bord. Nach früheren indischen Medienberichten hat Bangladesch die Verschrottung der «Norway» bereits abgelehnt. Das Schiff gehört inzwischen einem Geschäftsmann aus Bangladesch.

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