Weiter Kritik an geplanten Öltransporten
Die Kritik an der geplanten Ausdehnung von russischen Öltransporten über die Ostsee reißt nicht ab. Mit der Zunahme der Öltransporte steige die Gefahr von Umweltbelastungen und Verunreinigungen des Meeres, sagte der Fraktionschef der Linkspartei, Wolfgang Methling, am Freitag. Es sei der Sache aber nicht dienlich, von Russland zu fordern, die Liefermengen zu beschränken. «Niemand kann Russland verbieten, seine wirtschaftliche Basis zu verbreitern, Deutschland und andere Länder sind auf das Erdöl angewiesen», sagte der Ex-Umweltminister.
Nach dem Pipeline-Streit zwischen Russland und Weißrussland hatten russische Politiker den Ausbau der Öltransporte per Schiff über den russischen Ostseehafen Primorsk von derzeit 75 Millionen Tonnen auf 120 Millionen Tonnen pro Jahr angekündigt. Ein erheblicher Teil könnte über den Hafen Rostock transportiert werden werden. Nach Worten Methlings ist deshalb die Erhöhung der Sicherheit des Schiffsverkehrs und der Schiffe unverzichtbar. Die Tanker müssten mit Doppelhüllen und kleinen Einzelbehältern ausgestattet sein. Die internationale Durchsetzung der Lotsenannahmepflicht und die Nutzung des automatischen Identifikationssystems (AIS) sei erforderlich. Zudem müssten die Schiffsbesatzungen über ausreichend qualifiziertes Personal verfügen.
Auch der Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst befürchtete Konsequenzen für die Sicherheitslage in der Kadetrinne. Der Verbandsvorsitzende Mathias Löttge sagte, der vor Fischland- Darß-Zingst genehmigte Off-Shore-Windpark Baltic I sei zu überdenken. «Allein durch die wesentlich höhere Anzahl von Schiffen wird sich die Sicherheitslage in der Kadetrinne für alle Beteiligten als zunehmend kritisch darstellen. Kommt der Off-Shore-Windpark hinzu, werden die Risiken unüberschaubar», sagte Löttge.