Weservertiefung kommt nicht voran
Nach einem zweiwöchigen Erörterungsverfahren will die Wasser- und Schifffahrtsdirektion (WSD) in Aurich jetzt rund 1000 Einwände gegen die geplante Weservertiefung prüfen. Wann ein Planfeststellungsbeschluss für das umstrittene Vorhaben folgen könne, sei noch nicht abzusehen, sagte ein WSD- Sprecher am Mittwoch. Möglicherweise seien noch weitere Gutachten beispielsweise zu Naturschutzfragen erforderlich. Die Weser soll zwischen der Mündung und Bremen um zum Teil mehr als einen Meter vertieft werden, damit größere Schiffe die Häfen von Bremerhaven, Brake und Bremen anlaufen können.
Der nicht öffentliche Erörterungstermin habe eine Fülle neuer Detailinformationen gebracht, die jetzt zunächst geprüft werden müssten, sagte der WSD-Sprecher. Gegen das Vorhaben äußerten unter anderem Fischer erhebliche Bedenken, weil sie um den Verlust ihrer Fangplätze fürchten. Widerstand kommt auch aus den Gemeinden am westlichen Ufer der Weser, die eine zunehmende Verschlickung ihrer Häfen fürchten. Außerdem ist die Frage des künftigen Hochwasserschutzes strittig.
Die Wasser- und Schifffahrtsämter Bremerhaven und Bremen planen die Weservertiefung, um die Erreichbarkeit der Weserhäfen zu verbessern. Zwischen der Mündung und Bremerhaven soll das Fahrwasser künftig für Schiffe mit 13,80 Meter Tiefgang passierbar werden; bislang beträgt der Maximaltiefgang dort 12,80 Meter. Auf den Teilstrecken bis Brake und Bremen ist ein Ausbau auf 12,80 Meter Tiefgang (derzeit 11,90 Meter) bzw. 11,10 Meter (derzeit 10,70 Meter) geplant.
Insbesondere Umweltverbände wenden sich gegen das Projekt. Grundsätzlich bezweifeln sie die Notwendigkeit des Vorhabens, weil zugleich die Elbe in Richtung Hamburg vertieft und in Wilhelmshaven ein neuer Tiefwasserhafen gebaut werden soll. Zudem fürchten die Verbände negative Auswirkungen auf die Natur entlang der Weser.