Wirtschaft für Sanierung der Hafenbrücken

Die Hamburger Wirtschaft hält eine Sanierung der maroden Hamburger Hafenbrücken auf der Veddel weiterhin für sinnvoll. «Sie würde zu einer uneingeschränkten weiteren Nutzung der Brücken von voraussichtlich 40 Jahren führen», berichtete der Vorstandschef der Norddeutschen Affinerie, Werner Marnette, am Freitag. Er stellte mit der Handelskammer und einem Berliner Ingenieurbüro ein Gutachten vor, das gemeinsam mit dem Senat in Auftrag gegeben worden war.

Danach kostet die Reparatur der fast 100 Jahre alten Brücken rund 9 Millionen Euro und wäre günstiger als die von den Gutachtern ermittelten Kosten für einen Dammbau (9,7 Mio Euro) oder Neubau der Anlagen (13,9 Mio Euro). Allerdings müssten noch weitere Untersuchungen an den Brücken vorgenommen werden, sagte Marnette.

Auch der dafür veranschlagte Aufwand von rund 100 000 Euro könnte bei einem «Gutbefund der Brücken-Pfahlgründungen» eine «attraktive Investition» sein, meinte der Affi-Chef. Es sei unwahrscheinlich, dass die Kostendifferenz zum Neubau durch unvorhersehbare zusätzliche Reparaturen völlig aufgezehrt werden könnte.

Der Senat wollte die Brücken komplett durch Dämme ersetzen, lenkte nach Protesten der Hafenwirtschaft, Handels- und Architektenkammer sowie der Barkassenunternehmen aber ein und forderte die Wirtschaft auf, sich an den Kosten zur Erhaltung der Brücken zur Hälfte zu beteiligen. Durch die Zuschüttung würden wichtige Wasserverbindungen gekappt, die Zufahrt zum neuen Auswanderermuseum Ballinstadt gesperrt, argumentierten die Gegner. Außerdem führe ein Zuschütten zu vermehrter Verschlickung im Hafen.

Das Gutachten soll nun von der Hamburger Port Authority sorgfältig analysiert werden, teilte die Wirtschaftsbehörde mit. Die Hafenverwaltung hatte ursprünglich als Sanierungskosten der Brücken 17 Millionen Euro angesetzt, für die Dämme nur 5,2 Millionen Euro.

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