Zügiger Baubeginn für JadeWeserPort erwartet

Niedersachsen rechnet mit einem schnellen Baubeginn für den Container-Tiefwasserhafen JadeWeserPort in Wilhelmshaven. Mit der jetzt erteilten öffentlich-rechtlichen Genehmigung, dem Planfeststellungsbeschluss, sei auch die sofortige Vollziehung verbunden, sagte Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) am Dienstag im ostfriesischen Aurich. «Ungeachtet möglicher Klagen gegen diesen Beschluss gehen wir von einem zügigen Baubeginn noch in diesem Sommer aus», erklärte der Minister bei der Übergabe des Beschlusses durch die Wasser- und Schifffahrtsdirektion.

Der JadeWeserPort mit einer Wassertiefe von 18 Metern soll im Jahr 2010 in Betrieb gehen. An seiner 1,7 Kilometer langen Anlegestelle sollen bis zu vier Großcontainerschiffe von jeweils knapp 400 Meter Länge und mindestens 11 000 Standardcontainern abgefertigt werden. Insgesamt werden in das Mega-Projekt mehr als 950 Millionen Euro investiert. Die Kosten für die Infrastruktur tragen die Länder Niedersachsen (510 Millionen Euro) und Bremen (90 Millionen Euro). Für die Investitionen in Hafenumschlaganlagen, Flächenbefestigungen und Immobilien soll das Logistikunternehmen Eurogate 350 Millionen Euro aufbringen.

Die Realisierungsgesellschaft hatte die Planungsunterlagen im Oktober 2003 eingereicht. Es gab 3000 Stellungnahmen und Einwände, etwa von Anwohnern und Naturschutzverbänden. Der Beschluss wird vom 27. März bis 10. April in 14 Städten und Gemeinden der Region öffentlich ausgelegt. Klagen sind grundsätzlich möglich. Nach Angaben von Hirche hat die EU-Kommission im vergangenen November mit einer Förderentscheidung klar gestellt, dass bei dem Mega-Projekt Umweltaspekte ausreichend berücksichtigt wurden. Auch die Wirtschaftlichkeit stehe außer Frage. «Die deutschen Seehafen- Verkehrswirtschaft braucht diesen Hafen.» Dies belegten zweistellige Wachstumsraten im internationalen Schiffsverkehr. Zudem bringe der Hafen einen enormen Schub für die Wirtschaft der Region. Er erwarte bis zum Jahr 2015/2016 insgesamt 2000 Arbeitsplätze direkt und im Umfeld sowie Impulse für weitere Industrie-Großprojekte. Der JadeWeserPort habe europäische Bedeutung, sagte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Jörg Hennerkes in Aurich. Wilhelmshaven werde sich als Ergänzungshafen zu Hamburg und Bremerhaven gut positionieren.

Die Verkehrsanbindung des Hafens ist nach Angaben des stellvertretenden CDU-Fraktionschefs im niedersächsischen Landtag, Hermann Dinkla, auf einem guten Weg. Die Bahnstrecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven werde ausgebaut. Zusammen mit der Küstenautobahn A 22 werde im Norden eine neue Wirtschafts- und Verkehrsachse entstehen.

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