Zwei Interessenten für Danziger Werft
Innerhalb der nächsten drei Monate soll die Entscheidung über einen neuen Betreiber der Danziger Werft Stocznia Gdanska fallen. Nach einem Beschluss auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschafts-Aktieninhaber über eine Kapitalerhöhung soll der neue Investor Aktien im Wert von 300 bis 400 Millionen Zloty übernehmen können. Das momentane Stammkapital beträgt 105 Millionen Zloty.
Die Veräußerung der Werft steht im Zusammenhang mit der Forderung der Europäischen Kommission, zum Kapazitätsabbau zwei der drei Hellingen der Werft zu schließen. Geschieht dies nicht, wird das Schiffbauunternehmen seit dem 1. Mai 2004 regelwidrig erhaltene staatliche Beihilfen in Millionenhöhe rückerstatten müssen. Strittig ist dabei vor allem die Höhe der erhaltenen Subventionen. Nach Meinung der Kommission summiert sich der Wert der unrechtmäßig geleisteten Beihilfen auf 190 Millionen Zloty.
Wer der neue Eigner sein wird, steht noch nicht fest. „Die wahrscheinlichste Lösung ist der Ankauf neuer Aktien der Werft durch ein Unternehmen, das die besten Investitionen plant und das ein Sozialpaket vorlegen wird", so Andrzej Jaworski, Vorsitzender der Werft.
Bisher haben sich nach Angaben der Werft zwei ausländische Unternehmen als Interessenten gemeldet: Die ISD, eine zwar in Polen registrierte, aber sich mehrheitlich im Besitz der ukrainischen Donbas befindliche Gesellschaft, und die italienische FVH, die unter anderem eine Werft in Italien sowie ein Gasterminal im Mittelmeer besitzt.