Lürssen verkauft Marinesparte NVL an Rheinmetall

Lürssen gibt seine Marinesparte inklusive technologischem Know-how und rund 2100 Mitarbeitenden ab (Quelle: Lürssen)
Die familiengeführte Unternehmensgruppe Lürssen verkauft ihre Marine-Schiffbausparte NVL an den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall und will sich künftig ausschließlich auf den Bau ziviler Megayachten konzentrieren. Wie das Unternehmen bekanntgab, plant Rheinmetall alle Standorte und Mitarbeitenden der NVL zu übernehmen und sie mitsamt ihrem bisherigen Management als eigene Division in den Rheinmetall-Konzern zu integrieren und weiterzuentwickeln. Der Verkauf soll in den nächsten Wochen – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden – formal abgeschlossen werden.
Friedrich Lürßen, Geschäftsführender Gesellschafter der Lürssen Maritime Beteiligungen GmbH & Co. KG, erklärt: „Insbesondere vor dem Hintergrund der verschärften Bedrohungslage halten wir eine Konsolidierung innerhalb der Verteidigungsindustrie für notwendig und sinnvoll. Nur so lässt sich eine schnelle Wehrfähigkeit unseres Landes sicherstellen.“ Peter Lürßen, ebenfalls Geschäftsführender Gesellschafter, ergänzt: „Die Gespräche der letzten Wochen haben gezeigt, dass die Chemie zwischen unseren Unternehmen stimmt und wir ähnliche Werte haben. Uns ist es wichtig, unsere Marinesparte, unser technologisches Know-how und vor allem die rund 2100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der NVL in gute und verlässliche Hände zu geben.“
In den vergangenen Jahren habe sich die Komplexität der Führungs- und Waffensysteme massiv erhöht, heißt es laut Mitteilung, vor allem, da die Schiffe immer mehr im Verbund mit anderen Einheiten vernetzt und durch autonome Einheiten in der Luft, auf dem Wasser und unter Wasser ergänzt werden. Das erfordere eine weitreichendere Integration solcher Waffensysteme als bisher. Bei Rheinmetall entstehe durch die Übernahme ein Nukleus für eine neue, wachstumsstarke Marine-Division.